Der Zweite Weltkrieg
Nach dem Belgrader Regierungsputsch am Donnerstag, dem 27. März 1941, war es klar, dass Jugoslawien auch in den Krieg gezogen wird. Der Wiener Pakt galt nicht mehr. Der Pöbel schrie: „Bolje rat, nego Pakt." (Besser Krieg als Pakt.) Es wurde mobilisiert.
Am 6. April wurde Belgrad bombardiert. Luftkämpfe spielten sich über Beschka ab. Ein deutscher Zerstörer wurde abgeschossen. Er fiel brennend etwa 400 Meter nördlich von der Karl-Hanweck-Gasse auf den Acker. Ein serbisches Flugzeug ist etwa 500 Meter südöstlich vom Reiterplatz abgestürzt, auf der Postwiese ein weiteres und in Sichtweite noch mehrere. Kommissarischer Bürgermeister war Pfarrer Zivanovic. Er ließ etwa zehn deutsche Geiseln festnehmen, lieferte sie aber nicht aus nach auswärts. Die Behandlung der Geiseln war korrekt. Ruhe und Ordnung herrschte im ganzen Orte. Nur die Sorge blieb.
Am Karsamstag, dem 12. April, rief Zivanovic die deutschen Geiseln zur gemeinsamen Wache auf. Ostersonntag kamen die ersten deutschen Soldaten von Westen und Süden. Es war sehr unklug, dass Zivanovic gedemütigt wurde. Er musste den Gehweg vor dem Rathaus kehren. Einige Beschkaer Deutsche stellten die Demütigung zu spät ein. Zivanovic war bei seinen Leuten zwar unpopulär, aber diese Demütigung war zuviel. Es gab auch einen anderen Härtefall, der nicht sicher berechtigt und besonnen war. Dann kam aber Ruhe und Ordnung ins Dorf.
Im September 1941 wurde in Krtschedin eine deutsche Frau mit drei Kindern auf bestialische Art ermordet. Das Vertrauen zwischen Deutschen und Serben litt sehr darunter. Kroatische Ustaschas verschleppten 60 angesehene Serben aus Krtschedin als Vergeltung. Nach der Flucht soll der serbische Bürgermeister von Krtschedin den Täter eigenhändig erschossen haben.
1942 waren Partisanen (kommunistische Freischärler) in der Beschkaer Gegend tätig. 1942 haben die Partisanen einige Hektar Weizenkreuze auf den Feldern angesteckt, so auch 1943 und 1944.
An Ostern 1944 kamen die gefährdeten Darkowatzer Flüchtlinge nach Beschka und im Mai die von Paleschnik, zusammen gegen 800 Menschen. In der Folgezeit sind einige Ehen zwischen Beschkaern und diesen Flüchtlingen geschlossen worden. Am 3. Juli 1944 suchte die Krtschediner Mannschaft nach ihrem am Vortag von Partisanen verschleppten Landsmann Biermann und wurden am Fäller Salasch, auf Beschkaer Flur, von überraschten Partisanen angeschossen. Zu Hilfe kamen die Beschkaer Bürgerwache und die Wehrmacht von India. Dabei fielen 18 Partisanen, und Wack aus Krtschedin wurde verwundet. Daraufhin wurden alle Salasche gründlich untersucht und am Krasojewitschsalasch einige Kollaborateure von einem Scharführer erschossen.
Dort fand man einen sehr gut getarnten Bunker. Der Eigner kam bei den Partisanen in Verdacht, das Versteck verraten zu haben und wurde vom Femegericht zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde zwei bis drei Tage darauf vollstreckt. Vom Femegericht wurde noch der ehemalige Richter (Bürgermeister) Sava Baic und noch ein Serbe namens Klasnja gerichtet. Mit dem Fall Schramm ist der Fall Baic sehr eng verbunden. Vergeltung für Vergeltung, wie es schon in Kriegen zugeht. Es kamen noch einige Härtefälle gegen Serben vor, über die ich nicht schreiben kann, weil Notwendigkeit und Besonnenheit zumindest für beide Seiten nicht einwandfrei geklärt sind. Im Kriege glaubt immer jede Partei, im Recht zu sein; aber die Wahrheit dürfte so sein, dass keiner recht hat. Praktisch ist immer der Verlierer schuld.
Die verantwortlichen Deutschen in Beschka waren nicht leichtfertig. Einerseits war es notwendig, mehr Deutschen Waffen ins Haus zu geben, andererseits konnte niemand garantieren, dass diese Waffen nicht missbraucht würden. Nicht jedem wurde eine Waffe mit heimgegeben. Daraus ist ersichtlich, dass die Führung auf Ordnung bedacht war
Die Heimatwache tat ihren Dienst bis September 1944 in Zivil. Sie hatte vier Züge. Jede Nacht tat ein anderer Zug Dienst. Im Sommer je zwei Züge, so dass im Sommer jeder Mann jede zweite Nacht Dienst hatte. Tagsüber war kein Wachdienst, weil man bei Tage keinen großen Angriff erwarten musste. (Anmarsch und Rückzug der Partisanen bei Tag war für größere Einheiten nicht gut möglich.)
Gegen kleinere Tagesangriffe wurden vertrauenswürdige Männer in ihrem Heim mit Waffen versorgt. Zu dem Wachdienst kamen noch die erhöhten Belastungen der täglichen Arbeit. Manche hatten schlechtes Schuhwerk und Bekleidung. Man musste auch mit einem auswärtigen Einsatz rechnen, darum wurde eine uniformierte Kompanie von 122 Mann ausgerüstet…
Gegen 10. November wurde die Kompanie aufgelöst und zu den Familien gelassen. Niemand wusste, wo die Familie ist, und doch fanden sie sich bald….(Peter Lang)
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