Sindelfingen
Im "Haus der Donauschwaben" in Sindelfingen wurde 1990 eine Gedenktafel für die im 2. Weltkrieg gefallenen und umgekommenen Beschkaer gesetzt. Es waren 156 Personen, darunter 10 Frauen und 5 Kinder. Bei dem vom Beschkaer Heimatausschuss vorgenommenen Festakt wurde das folgende Gedicht gelesen, das ich auch im besonderen Gedenken an meinen Vater David Eisenlöffel schrieb:
Beschka-Krtschediner Heimat-Treffen mit serbischen Gästen
Für das persönliche Gespräch und das gegenseitige Kennen lernen war eine Mittagszeit von drei Stunden anberaumt. Wie bei solchen Heimattreffen üblich, suchten und fanden sich alte Schulkameraden und ehemalige Nachbarn im Gedränge der vielen Gesichter, die sich oft zum ersten Mal seit der Flucht wieder gesehen haben. Die Freude darüber war groß, und es wurden dadurch wieder neue Verbindungen geknüpft und Adressen ausgetauscht. Das Gefühl „ich kenne doch niemand mehr von früher“ weicht dann jedes Mal dem stärkeren Gefühl, jemanden getroffen zu haben, mit dem man Jahre der Kindheit und Jugendzeit gemeinsam verbracht hat. Unter den Teilnehmern waren auch dieses Mal mehrere jüngere Leute, die mit ihren Eltern oder Müttern eine Gruppenreise nach Beschka mitgemacht haben und daraufhin auch einmal beim Heimattreffen dabei sein wollten. Die lieben Krtschediner Landsleute trafen sich derweil zu einem Gedankenaustausch mit Katharina Waniek-Meder über die Lage in ihrem ehemaligen Heimatdorf und dem Ausbau besserer Beziehungen zu den Serben.
Fröhliches Beisammensein am Nachmittag
![]() Ernst Kniesel |
![]() Dusan Stojšić und L.D. Eisenlöffel |
Am Nachmittag kam der Vorsitzende des serbischen Heimatvereins in Beschka, Herr Dusan Stojšić, mit den Herren Duško Lupurović und Savo Petrovićzu Worte. Sie berichteten, dass sie bei der Erforschung ihrer Heimatgeschichte immer wieder auf die unauslöschlichen Spuren der ehemals rund 2000 donauschwäbischen Einwohner von Beschka gestoßen sind und nun dankbar dafür seien, dass es zwischen ihnen und uns zu einem neuen, unbelasteten und guten Einvernehmen gekommen ist. Sie haben sich bei der HOG Beschka für die Einladung nach Sindelfingen sehr herzlich bedankt und uns zu weiteren Besuchen nach Beschka sehr herzlich eingeladen. Dass der 90-jährige Beschkaer Ernst Kniesel ihnen noch die alte (jugoslawische) Hymne auf den König singen konnte, hat sie anscheinend sehr beeindruckt. Sie gaben allerdings etwas verschämt zu, dass die heutigen Serben leider nicht mehr so gottesfürchtig seien wie ihre Väter es früher einmal waren.
Am Samstag bei Fam. Blasius
Ein Film über „Häuser und Gassen im heutigen Beschka“, von Ursula Eisenlöffel angefertigt und vorgeführt, sowie ein kurzer Bericht über die bisherigen Ergebnisse der Recherche haben den Nachmittag ausklingen lassen. Die Zahlen waren beeindruckend: Von den in Beschka geborenen Leuten und ihren Nachkommen ergibt sich eine Datei mit bisher rund 2000 Namen. Ob es noch gelingt, auch die persönlichen Daten und Adressen dieser mit Beschka verwurzelten Menschen in aller Welt zu ermitteln, ist im Moment noch fraglich. Davon hängt es allerdings ab, ob in Anlehnung an die Arbeit von Lehrer Peter Lang (im Beschka-Buch von 1973) ein neues Personenstandsregister erstellt und veröffentlicht werden kann. Beim nächsten Heimattreffen in zwei Jahren wird darüber eine Entscheidung fallen können.